Zur Analytik und lebensmittelhygienisch‐toxikologischen Bedeutung von Patulin in Obst und Obstprodukten

Abstract
Durch Kombination von extrahierenden, chromatographischen und fluoreszenzdensitometrischen Arbeitsgängen ist es möglich, Patulin mit guter Genauigkeit und Empfindlichkeit in Obst und Obstprodukten zu bestimmen. Die Erfassungsgrenze beträgt 10 μg Patulin/kg; die Wiederfindungsraten liegen zwischen 86 und 92% bei Variationskoeffizienten zwischen 5,6 und 13,6%. Eine Störung durch patulinvortäuschende Substanzen wird weitgehend ausgeschlossen. Patulin wurde in braunfaulen Anteilen von Äpfeln in Konzentrationen zwischen 0,3 und 42 mg/kg gefunden. Hausgemostete Säfte, die aus gesunden bzw. von Faulstellen befreiten Früchten hergestellt worden waren, enthielten kein Patulin. In Apfelsäften des Handels konnten hingegen zwischen 0,02 und 0,3 mg Patulin/1 gefunden werden. In nachträglich verschimmelten Produkten waren bis zu 50 mg Patulin/1 Apfelsaft bzw. bis zu 0,4 mg Patulin/kg Pfirsichkompott nachweisbar. In 24 anderen Obst‐ und Gemüsesäften des Handels war Patulin nicht nachweisbar, auch nicht in Apfelwein und in spontan verschimmelten Getreide und in Brotproben. Neben Patulin wurden Obst und Obstprodukte auch auf Aflatoxin und Ochratoxin überprüft, die jedoch in keinem Falle nachgewiesen werden konnten. Es werden die Möglichkeiten zur Herstellung patulinfreier Produkte diskutiert.

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