Impulscytophotometrische DNS-Untersuchungen bei Blasenkarzinomen

Abstract
Die Anwendbarkeit und die Bedeutung quantitativer zellularer DNS-Bestimmungen mit Hilfe rascher durchflußzytofluorometrischer Technik werden bei neudiagnostizierten Tumoren sowie der Behandlung des Carcinoma in situ der Blase diskutiert. Aus den DNS-Histogram-men lassen sich Ploidiegrad uαd Anteil von S-Phase-Zellen, welcher die Proliferationsaktivität des Tumors wiedergibt, bestimmen. Diploi-de DNS-Verteilungen finden sich bei 60 % von T 1-Tumoren, während alle anderen Tumoren einschließlich dem Carcinoma in situ fast aus-schließlich aneuploid sind. Mit wenigen Ausnahmen sind Grad 1-Tumoren diploid und Grad 3-Tumoren aneuploid; die Grenzlinie zwischen diploiden und aneuploiden DNS-Verteilungen geht durch die Grad 2-Tumoren, die zu 60 % diploid und 40 % aneuploid sind. Unter den aneuploiden Tumoren weisen die Fälle mit tetraploider DNS-Verteilung die geringsten malignen Eigenschaften auf. Bei aneuploiden nichttetraploiden Tumoren steigt die Malignität, je mehr diese von Tetraploidie abweichen. Das mag damit zusammenhängen, daß die Proliferationsaktivität um so größer wird, je mehr die Tumoren von Tetraploidie abweichen. DNS-Messungen sind auch zur objektiven Beurteilung der therapeutischen Ergebnisse bei der Behandlung des Carcinoma in situ durch lokale Instillation von Adriamycin verwendet worden.