Retikuloendotheliale Clearance intravasaler Fibrinmonomere in der Milz

Abstract
Thrombin induziert in Gegenwart des Fibrinolyseinhibitors Trasylol eine disseminierte intravasale Gerinnung. Das Schicksal der hierbei im Plasma auftretenden Fibrinmonomere wurde mit dem Alkoholtest zum Nachweis plasmatischer Fibrinmonomere und morphologischen Untersuchungen an alkohol- und formalinfixierten Organen verfolgt. Fibrinmonomere werden nach Alkoholfixierung bei nichtblockiertem RES als perizelluläre büschelförmige mizellare Strukturen in der Umgebung der Sinus -endothelien und Retikulumzellen der Milz sichtbar. Die perizelluläre Präzipitation wird als morphologischer Ausdruck der Oberflächenadsorption der Monomere an nicht blockierten Sinusendothelien und Retikulumzellen verständlich. Bei blockiertem RES geht diese perizelluläre Präzipitation verloren, die prolongiert im Blute kreisenden Monomere werden intravasal ohne Beziehung zu RES-Zellen durch Alkohol geliert und als kondensierte Präzipitate sichtbar. Sie lassen sich dann morphologisch nicht mehr von typischen fibrinreichen intravasalen Gerinnseln unterscheiden. In Formalin -schnitten werden dagegen ausschließlich bereits in vivo hochpolymere Fibrinformen erfaßbar. Mit dem lichtmikroskopischen Nachweis artefiziell aggregierter Fibrinmonomere an der Oberfläche der Zellen des retikuloendothelialen Systems der Milz schlagen die vorliegenden Untersuchungen eine Brücke zwischen den laborchemischen Befunden am Plasma bei Verbrauchsreaktionen und elektronenmikroskopischen Ergebnissen.