Zur Rheologie und Verspinnung alkalischer Lösungen aus Sonnenblumensaatglobulin und Casein

Abstract
Für Sonnenblumensaatglobulin, Casein und ein Gemisch aus gleichen Anteilen Sonnenblumensaatglobulin und Casein wurde bei geringen Proteinkonzentrationen der zur Auflösung spezifische Natriumhydroxidgehalt ermittelt. Bei Sonnenblumensaatglobulin ist dieser besonders stark von der vorliegenden Natriumchloridkonzentration abhängig Aus Sonnenblumensaatglobulin, Casein und einem Gemisch aus gleichen Anteilen Sonnenblumensaatglobulin und Casein werden mit Natriumhydroxid hochprozentige Lösungen hergestellt; dabei tritt im Falle von Sonnenblumensaatglobulin zwischenzeitlich eine Gelphase auf. Nach Passieren der Gelstufe weisen Lösungen aus Sonnenblumensaatglobulin wie Casein‐ und Sonnenblumensaatglobulin‐Casein (1:1)‐Lösungen strukturviskoses Fließverhalten auf Die Fließkurven der strukturviskosen Lösungen wurden mit Hilfe des OSTWALDschen Potenzansatzes mathematisch beschrieben. Der Fließexponent n ist bei den Casein‐ und Sonnenblumensaatglobulin‐Casein‐Lösungen statistisch um 0,9 verteilt, bei Sonnenblumensaatglobulinlösungen liegt eine Verteilung um die Mittelwerte n = 0,85 und n = 0,50 vor. lg k ist in allen Lösungen von den Einflußgroßen Protein‐, Natriumchlorid‐ und Natriumhydroxid‐konzentration, Temperatur und Zeit abhängig. Für alle aufgeführten Lösungen ist ein linearer Zusammenhang zwischen 1g k und l/T gefunden worden. In einem für die Verspinnung geeigneten Untersuchungsbereich sind für die Lösungen vollständige Faktoren‐versuche durchgeführt worden. Die Auswertung führte zu Regressionsgleichungen für lg k; im Falle der Sonnenblumensaatglobuline wurde ebenfalls eine Regressionsgleichung für den Fließexponenten berechnet Ausgehend von Versuchsparametern zum Verspinnungsprozeß werden die Eigenschaften der erhaltenen Sonnenblumensaatglobulin‐Casein (1:1)‐Fäden mitgeteilt.

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